Wörrstadt: Nächster Schritt zum Autohof

Allgemeine Zeitung, Rhein Main Presse
22.03.2016
Von Paul Lassay


WÖRRSTADT - Wie über die Stadt Rom wird man auch einst über den Wörrstädter Autohof mit Fug und Recht sagen können, dass er nicht an einem Tag erbaut wurde. Wenn er denn noch erbaut wird. Mit der einstimmigen Verabschiedung des Flächennutzungsplans der Verbandsgemeinde Wörrstadt im Bereich „Autohof“ im VG-Rat wurde zumindest ein weiterer wichtiger Schritt in diese Richtung gemacht.

Kreisel notwendig

Die Änderung des Flächennutzungsplans ermöglicht auf einem Gebiet von ungefähr zwanzig Hektar südlich der B 420 zwischen Juwi-Gelände und der A 63 die Ansiedlung von Gewerbe. Auf einer Fläche von zwölf Hektar sollen der Autohof und ein vom selben Investor zu entwickelndes Gewerbegebiet entstehen. Als Ausgleich dafür, dass hier Ackerland umgewandelt wird, wird im Gegenzug die zur Wohnbebauung vorgesehene Fläche nördlich des Bahnhofs in Wörrstadt um zehn Hektar verkleinert. Dieses Gebiet kann somit weiterhin nur landwirtschaftlich genutzt werden.

Lange hatten Verhandlungen zwischen der Verbandsgemeinde und der Stadt Wörrstadt auf der einen und dem Land Rheinland-Pfalz auf der anderen Seite ein Fortkommen des Projekts verhindert. Wie so oft ging es dabei ums Geld. Denn um das Gelände an der A 63 gewerblich zu nutzen, soll die B 420, die das Gelände im Norden begrenzt, an der Auffahrt in Richtung Kaiserslautern einen Kreisverkehr erhalten. Da sich hier bisher ein Unfallschwerpunkt befindet, an dem es besonders oft kracht, hätte hier auch ohne Gewerbegebiet etwas getan werden müssen. Ohne Gewerbegebiet wäre es aber wahrscheinlich auf eine Rechtsabbiegerspur für die aus Mainz kommenden Autobahnabfahrer hinausgelaufen, sagt VG-Bürgermeister Markus Conrad. So ein Kreisverkehr auf einer Bundesstraße an einer Autobahnausfahrt ist schließlich nicht ganz billig, da er auf den entsprechenden Verkehr ausgerichtet sein muss. Auf zwischen 700 000 und 800 000 Euro schätzt Conrad die Kosten.

Vor etwa einem Jahr einigten sich beide Seiten auf das Finanzierungsmodell für den Kreisel. Diese Einigung zwischen VG und Stadt auf der einen und Land und Bund auf der anderen Seite sieht nun vor, dass der Investor, der den Autohof errichten will, zwei Drittel der Kosten übernimmt, während Land und Bund das restliche Drittel tragen. Nach der Verabschiedung des Flächennutzungsplans sind nun alle Voraussetzungen zu Vertragsunterzeichnung seitens des Investors erfüllt. „Der Vertragsentwurf liegt ihm vor“, berichtet der VG-Bürgermeister.

Seit sechs Jahren interessiert

Alexander Ruscheinsky ist seit über sechs Jahren daran interessiert, in Wörrstadt einen Autohof zu errichten. Seine 24-Autobahn-Rastätten GmbH sitzt in Regensburg. Stimmt er dem Vertrag zu, so muss dieser noch dem Verbandsgemeinderat und der Stadt Wörrstadt vorgelegt werden“, informiert Conrad.
„Die Tendenz ist: Er will bauen“, erklärt er zu den Plänen des Investors. Im Sommer 2016 könne es losgehen. Nach dem gegenwärtigen Stand der Planung wird der Investor das Gelände komplett erschließen und die restlichen Flächen neben seinem Autohof anschließend vermarkten.